Die 1995 gegründete Albin Kistler AG ist eine eigenständige Vermögensverwaltungsgesellschaft sowohl für Privatkunden als auch für institutionelle Investoren. Sie beschäftigt rund 40 Mitarbeitende und hat ihren Hauptsitz in Zürich. Die hauseigene Finanzanalyse sowie das Einhalten von Kundenversprechen sind die Grundlagen ihres Handels. Die Walser Firmen und die UGZ arbeiten seit 2004 auf verschiedenen Ebenen mit Albin Kistler zusammen – sei es als gegenseitige Kunden, als Partner gemeinsamer Mandate oder als erster Ansprechpartner im Kerngeschäft des anderen.
Das Interview mit Rico Willi führte Simon Spiess.
Albin Kistler existiert seit über 26 Jahren. Wie zufrieden sind Sie mit der Performance, welche Sie für Ihre Kunden in dieser Zeit erwirtschafteten?
Entscheidend ist eher, wie zufrieden unsere Kunden mit der Leistung von Albin Kistler sind. Wir verdanken heute einen erheblichen Teil unseres Wachstums der Weiterempfehlung von bestehenden Kunden. Dies bedeutet uns sehr viel und zeigt, dass unsere Leistungen im Anlagebereich und darüber hinaus geschätzt werden.
Unsere Performance lag in den letzten Jahrzehnten mit schöner Regelmässigkeit über den Vergleichswerten. Wir wissen, wie diese Wertsteigerung erzielt werden konnte und sind überzeugt, dass sich dies auch in Zukunft wiederholen lässt. Interessant ist auch die Feststellung, dass der «Vorsprung» oftmals in unsicheren Zeiten entstanden ist, wenn die Finanzmärkte seitwärts oder gar abwärts tendierten. In solchen Phasen bewährt sich die Qualität der selektierten Unternehmen im Portfolio ganz besonders.
Welche Grundsätze sind seit der Gründung geblieben?
Es sind dies die zeitlosen Grundsätze, die seit der Gründung von Albin Kistler unsere Anlagephilosophie prägen. Sicherheit und Qualität stehen im Vordergrund. Wir konzentrieren uns auf den langfristigen Erfolg von Vermögensanlagen. Kurzfristiges Handeln oder «Trading» gehören nicht zu unserer Strategie. Entscheidend ist dabei immer unsere eigenständige Finanzanalyse mit sehr engem Kontakt zu den Firmen, in welche die Kundengelder investiert werden.
Gibt es Grundsätze, welche angepasst wurden?
Nein, an unseren Grundsätzen haben wir nichts verändert. Sehr wohl aber an deren Anwendung. Qualitativ gute Unternehmen entwickeln sich stetig weiter und stellen sich den Veränderungen ihres Umfelds. Wenn wir also solche Unternehmen identifizieren und erfolgreich darin investieren wollen, müssen auch wir uns weiterentwickeln und andere Kriterien und Massstäbe anwenden als etwa noch vor 15 Jahren. Dies ist herausfordernd und benötigt den Mut, Bewährtes immer wieder zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen.
Erinnern Sie sich noch an die Anfänge der Zusammenarbeit mit Walser? Wie kam diese damals zustande?
Ein langjähriger, zufriedener Kunde von Albin Kistler und guter Bekannter von Ulrich Walser schaffte es mit seiner Beharrlichkeit, uns miteinander bekannt zu machen. Beide Seiten waren nach einem ersten Gespräch der festen Überzeugung vom jahrzehntelangen Fachwissen im Bereich der beruflichen Vorsorge bzw. der Vermögensverwaltung profitieren zu können. Als Eckpfeiler dieser seit Beginn erfolgreichen Zusammenarbeit dienen uns gemeinsam gelebte Grundsätze wie Vertrauen, Transparenz sowie das Schaffen von Mehrwert für den Kunden.
Rico Willi, Stv. CEO Albin Kistler
Foto: Albin Kistler
Wie hat sich die Zusammenarbeit bis heute entwickelt?
Bald sind es 20 Jahre seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit Walser bzw. der UGZ. Keine Selbstverständlichkeit im Geschäft mit Pensionskassen. Es ist eine langjährige Erfolgsgeschichte entstanden und es freut uns, dass wir unsern Teil dazu beitragen konnten. Neben der ansprechenden Wertentwicklung waren auch der enge persönliche Kontakt und die rasche Umsetzung individueller Bedürfnisse von Walser und UGZ zentrale Faktoren für die Kundenzufriedenheit.
Wo liegt der Unterschied in der Verwaltung von Vorsorgegeldern gegenüber Privatvermögen?
Wir haben bei Albin Kistler nur eine Meinung, wie Vermögen idealerweise investiert sein sollten. Diese Meinung findet bei allen Kundengruppen und auch bei uns selbst Anwendung. Hingegen müssen kundenspezifische Vorgaben und regulatorische Rahmenbedingungen höchst individuell berücksichtigt werden. Während bei Privatvermögen die persönliche Risikofähigkeit und -bereitschaft im Zentrum stehen, sind es bei Vorsorgegeldern die Bestimmungen nach BVG/BVV2 sowie die Herleitung der Anlagestrategie aus den Verpflichtungen der Vorsorgeeinrichtungen.
Gewinnt das Thema «Nachhaltigkeit» auch bei Ihnen zunehmend an Gewicht?
Unsere Anlagephilosophie setzt seit jeher auf Qualität, Sicherheit, Langfristigkeit und Transparenz. Diese Elemente sind auch in Bezug auf Nachhaltigkeit essenziell. Neben klar definierten Ausschlusskriterien basiert jeder Anlageentscheid auf einer rigorosen Nachhaltigkeitsanalyse. Ein dedizierter Ausschuss aus Spezialisten und Mitgliedern der Geschäftsleitung setzt sich dabei mit potenziellen ESG-Risiken vertieft auseinander und verfügt über die Kompetenz, abschliessend die Investierbarkeit einer Firma zu beurteilen. Ein global führender Anbieter von Nachhaltigkeitsdaten und Ratings dient dabei als zusätzliche Informationsquelle für unsere tiefgründige hauseigene Analysetätigkeit.
Welche Anlagetipps möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Nichts einfacher als das … 1. Suchen Sie nach global tätigen, hervorragenden Unternehmen. Firmen also, die in ihrer Branche zu den allerbesten gehören. Achten Sie auf eine solide Finanzierung und eine starke Bilanz. Dass sich solche Unternehmen durch ein starkes, zielstrebiges Management auszeichnen, versteht sich von selbst. 2. Entscheiden Sie, ob Sie diesen Unternehmen Ihr Kapital als Darlehen (Obligationen) oder als Eigenkapital (Aktien) zur Verfügung stellen wollen. 3. Bleiben Sie geduldig, diszipliniert und lassen Sie sich nicht vom täglichen, medialen «Lärm» um Börsen und Wirtschaftsnachrichten beirren.
Besten Dank für das Interview und weiterhin erfolgreiche Geschäfte.